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Pimax 8K X Preview

Die Pimax 8K X ist das neue Pimax Flaggschiffmodell und die fortschrittlichste VR Brille, die das Unternehmen je angeboten hat. Ihr Alleinstellungsmerkmal sind eindeutig die beiden 4k Displays, die mit ihrer nativen Auflösung betrieben werden können. Mit dieser hohen Auflösung kann sonst kein anderes VR Headset für Verbraucher momentan aufwarten.

Mit $1299 für die Brille allein oder $1828 für das Komplettpaket bestehend aus Basisstationen und Controller ist die 8K X ca. Doppelt so teuer wie die Valve Index und richtet sich damit klar an VR Enthusiasten die nach dem Allerneusten Ausschau halten und bereit sind, dafür die entsprechenden Preise zu bezahlen. 

In diesem Preview werdet ihr herausfinden wie sich die Brille gegen die Valve Index schlägt und warum sie für einige von euch die VR Brille sein wird, auf die ihr gewartet habt, aber für die Mehrheit der Verbraucher die $1000 Aufpreis zum Valve Index Gesamtpaket nicht wert ist. 

Disclaimer: Für dieses Preview  konnte ich eine Vorabversion der 8K X ausprobieren, die bis auf die Audiolösung dem finalen Modell entspricht. Ich kann daher keine abschließende Beurteilung der Audiolösung geben, ansonsten kommt dieses Preview einem vollständigen Review sehr nah.

Überblick

Für 1299$ (bzw. 1399$ für die Version mit der besseren Audiolösung) bietet das Headset zwei 4k-Displays, die entweder mit ihrer nativen Auflösung von 3840*2160 pro Auge oder mit einer von 2560*1440p hochskalierten Auflösung pro Auge betrieben werden können (Upscale Modus). Dieser kann benutzt werden, falls der Computer nicht in der Lage ist, die native 4K Auflösung zu rendern. ,Die LC-Displays bieten eine maximale Bildwiederholrate von 75 Hz im nativen Modus und 90 Hz beim Upscale Modus.

Genau wie wir es von einem Pimax Headset erwarten, ist das FOV weitaus größer als das der Konkurrenzgeräte und bietet 200° gegenüber den Standard 110° oder den 135° des Valve Index. Mehr ist jedoch nicht immer besser, und je höher das FOV, desto mehr Verzerrungen werden in den peripheren Bereichen sichtbar, die manche Verbraucher als störend empfinden könnten. Benutzer können das FOV und damit auch die sichtbaren Verzerrungen in den Einstellungen des Headsets bei Bedarf verringern. 

Wie alle anderen Pimax-Headsets verwendet auch die 8K X die SteamVR Lighthouse Tracking Technologie. Um das Headset verwenden zu können, benötigen Kunden daher die Lighthouse Basisstationen und kompatible Controller wie z.B. die Vive Wands oder die Valve Index Controller.

Sollten Kunden noch Basisstationen ihrer früheren Lighthouse Brillen besitzen, können diese verwendet werden. Andernfalls können sich die Kunden für ein komplettes Paket entscheiden, das zwei Basisstationen (v2.0) und die Valve Index Controller enthält. Ein solches Bundle kostet 1828$  (* alle Preise ohne Steuern und Zölle!) für die Version mit der Standard Kopfhörerlösung und 1928$ für die sogenannte Deluxe Kopfhörer Version.

Verarbeitungsqualität, Komfort und Eigenschaften

Das Pimax 8K X ist Teil der neuen “Vision” Serie von Pimax. Die neue Geräte warten mit einer weitaus besseren Gehäusequalität als die bisherigen Pimax Modelle auf. Die Gehäuseform der “Vision” Modelle ist nach wie vor die gleiche wie zuvor, aber das verwendete Material ist nun weitaus besser. Nach Angaben der Pimax Website wird das neue Material mit einer „speziellen, widerstandsfähigen Beschichtung“ geliefert. Diese Beschichtung fühlt sich gummiartig an und liefert nach meinen ersten Eindrücken einen Qualitätsstandard, der definitiv besser ist als das, was wir bisher von Pimax gesehen haben. Im direkten Vergleich mit der Verarbeitungsqualität der Valve Index kann die 8K X aber immer noch nicht mithalten. Es ist wirklich erstaunlich, wie Valve ein derartiges Qualitätsprodukt zu einem Preis von 499$ herstellen kann.

Die Pimax 8K X wird endlich mit einem starren Headstrap geliefert, welches die Firma „Modular Audio Strap“ (MAS) nennt. Das lang erwartete Upgrade für das doch schon sehr antiquierte elastische Band der Vorgängermodelle macht einen großen Unterschied im Hinblick auf den Tragekomfort. Das MAS ähnelt dem Headstrap der HTC Vive Pro in verblüffendem Maße und man kann mit Sicherheit sagen, dass es davon inspiriert wurde. Das ist aber nicht schlecht, denn das Design ist bekanntermaßen gut und hat sich breits bewährt. Es bietet ein Gegengewicht für das Headset und schafft es daher, die Brille wirklich gut auszubalancieren. Die 8K X kann daher stundenlang getragen werden, ohne dass es eine zu große Vorderlast gibt. Auch das Aufsetzen der Brille und die Anpassung an die richtige Größe ist ebenfalls sehr einfach und so viel komfortabbler als ein elastisches Headstrap mittels Klettverschluss anpassen zu müssen. Wie bei den meisten anderen konkurrierenden VR Brillen auf dem Markt wird einfach ein Einstellrad an der Rückseite des Headstraps benutzt um die Brille an die Kopfgröße anzupassen.

Das Modular Audio Strap hat sogar einige Vorteile im Vergleich zu seinen Konkurrenten. Alle Textilpolsterungen sind per Klettverschluss am Headstrap angebracht und können daher einfach ausgetauscht werden. Wenn die Polster also einmal verschlissen sind, können sie einfach durch neue ersetzt werden. Das ist ein Vorteil, den selbst die Valve Index nicht bieten kann.

Die 8K X wird auch mit dem „Comfort Kit“ geliefert, einem verbesserten Gesichtspolster, das einen viel breiteren Bereich für die Stirnauflage bietet. Das hier verwendete Material ist ein weicher Stoff, der sich sehr angenehm anfühlt und der definitiv auch ein Upgrade im Vergleich zu früheren Gesichtspolstern darstellt. Diese Gesichtspolster sind ebenfalls austauschbar, und Pimax bietet auch Kunstleder-Versionen an, die einige Verbraucher aus hygienischen Gründen bevorzugen könnten.

Das Modular Audio Strap ist in zwei Versionen erhältlich, der Standardversion und der Deluxe-Version. Der Unterschied liegt hier im „Audio“-Teil der Brillenhalterung. Die Standardversion verfolgt einen „Open Ear“ Ansatz, ähnlich wie Oculus Rift S / Quest, bei dem kleine Lautsprecher den Schall einfach in Ohrnähe abstrahlen. Die um 100$ teurere Deluxe Version wird mit Standard “On Ear” Kopfhörern geliefert. Das Vorserienmodell, auf dem dieses Preview basiert, wurde mit dem Standard MAS geliefert. Leider jedoch nicht mit den finalen Lautsprechern. Pimax hat mir mitgeteilt, dass diese in der finalen Version wesentlich besser sein werden. Deshalb kann ich in diesem Preview über die Audiolösung kein Urteil abgeben. Die in dieses Vorserienmodell eingebauten Lautsprecher klangen bestenfalls „unterdurchschnittlich“ und müssen unbedingt ersetzt werden.

Das Gerät selbst verfügt über die gleichen Funktionen, die wir von den vorigen Pimax Brillen schon kennen. Es gibt ein IPD-Einstellrad, eine Ein/Aus-Taste, Lautstärkeregler und 2 USB-C-Anschlüsse für zukünftige Upgrades wie das Eyetracking oder das Handtracking Modul. Das Headset verfügt jetzt über zwei 3,5-mm Stereo Audiobuchsen auf beiden Seiten, ein Upgrade von der Einzelbuchse der Vorgängermodelle.

Auch beim Kabel gibt es einige Änderungen. Anstatt das Gerät mit einem externen Netzteil mit Strom zu versorgen, verwendet es jetzt einfach einen zusätzlichen USB-Stecker. Insgesamt hat das Kabel jetzt 3 Stecker: 1 Display-Port und 2 USB-Stecker.

Die Kabellänge beträgt 5 m, was für den Einsatz in den meisten Spielbereichen ausreicht.

Display, Linsen & FOV

Für viele von euch dürfte dieser Abschnitt des Previews der spannendste sein, denn wir kommen nun zur Bildqualität der Pimax 8K X. Ist diese wirklich so brillant, wie man es von nativen 4k Displays erwarten können? Die Antwort ist ein klares JA. Die Bildqualität hier ist tatsächlich über jeden Zweifel erhaben und besser als die der Valve Index. Auch im direkten Vergleich mit der HP Reverb würde ich das 8K X Display vorziehen. Wenn die 8K X tatsächlich in ihrer nativen Auflösung betrieben werden soll, wird allerdings ein sehr potenter Computer benötigt und wir werden im “Benchmark”Abschnitt mehr darüber erfahren.

Die Displays haben beide eine Auflösung von 3840*2160p pro Auge (4k). Die hier verwendeten LCD-Panels bieten eine vollständige RGB-Streifenmatrix, d.h. jedes Pixel wird durch 3 Subpixel dargestellt, und daher haben wir einen sehr hohe Pixeldichte. Der Fliegengitter Effekt ist hier wirklich ein Problem der Vergangenheit.

Um diese hohe Auflösung über eine einzige Display-Port-Verbindung zu erreichen, mussten leider Kompromisse eingegangen werden. Bei Verwendung der 8K X in ihrem  nativen 4k-Modus beträgt die maximale Bildwiederholrate nur 75hz. Nicht viele Anwendungen werden ohnehin so optimiert sein, dass sie in der Lage sind, auf aktuellen Rechnern native 4k in 75fps zu rendern. Einige sehr optimierte Spiele jedoch, wie z.B. Half-Life: Alyx können dies tatsächlich tun. Daher ist die maximale Bildwiederholrate von 75 Hz des nativen 4k-Modus in der Tat auch jetzt schon eine Einschränkung und diese wird auch stärker ins Gewicht fallen, sobald GPUs auf dem Markt sind, die problemlos mehr Frames als 75 pro Sekunde in 4k rendern könnten.

Ich persönlich ging davon aus, dass ich den Unterschied zwischen verschiedenen Bildwiederholraten nicht erkennen könne. Wenn ich ein Spiel in 90hz oder 120hz gespielt habe, sah ich keinen großen Unterschied. Aber jetzt, beim A/B-Vergleich eines Spiels, das wirklich 120 fps konstant darstellen kann, wie das bei HL: Alyx der Fall ist, gibt es einen merklichen Unterschied zwischen den 75 fps der 8K X und den 120 fps der Valve Index oder der Pimax Artisan. Bei Headsets wie der Index oder der Artisan, die mit 120 Hz laufen, fühle ich viel mehr Präsenz und Immersion, obwohl die Auflösung nicht so hoch ist wie bei der 8K X. Das hat auch mit mehr sichtbaren Verzerrungen bei der 8K X zu tun, die besonders bei Spielen mit viel Kopfbewegungen stärker auffallen. Zu dem Thema kommen wir aber gleich noch.

Bei Spielen, die nicht so stark optimiert sind wie HL: Alyx, muss man der Tatsache ins Auge blicken, dass die Anzahl der Bilder pro Sekunde, welche von der Grafikkarte gerendert werden kannn, möglicherweise nicht zu einem zufriedenstellenden VR Erlebnis führt. Aber nochmals der Hinweis, dass wir das im “Benchmark” Abschnitt genauer besprechen werden.

Wenn das Gerät im Upscle Modus betrieben wird, d.h. eine geringere Eingangsauflösung von 2560*1440p auf 4k hochskaliert wird, kann eine höhere Bildwiederholrate von 90hz (*) erreicht werden. In diesem Modus ähnelt die 8K X dann der Pimax 8K Plus, welche 300 $ billiger ist als die 8K X.

Die 8K X verwendet genau dieselben Fresnellinsen, die in allen anderen bisherigen Pimax VR Brillen verwendet wurden, welche ein extrabreites Sichtfeld aufweisen. Sie leisten ziemlich gute Arbeit darin, das breite Sichtfeld auf die Augen der Benutzer zu projezieren. Wie bei allen Fresnellinsen gibt es in kontrastreichen Szenen immer noch etwas Schlierenbildung. Diese „God Rays“ sind jedoch nicht so schlimm wie bei der Valve Index, und ich glaube nicht, dass sie tatsächlich als Problem wahrgenommen werden können.

Pimax-Headsets sind für ihr breites Sichtfeld (FOV) bekannt. Die 8K X ist hier keine Ausnahme und bietet 4 verschiedene Sichtfeld Optionen: Groß, Normal, Klein und “Potato” (Kartoffel), was für “winzig” stehtl. Das große FOV hat ein 200° Sichtfeld (diagonal gemessen), was ein ziemlich großer Unterschied zu den 135° der Valve Index und den 110° der anderen konkurrierenden VR Brillen für Verbraucher darstellt. Das breitere Sichtfeld macht einen großen Unterschied und ermöglicht eine tiefere Immersion in die virtuelle Welten. Allerdings trifft das nur zu, wenn man zu den Personen gehört, welche die Verzerrungen nicht wirklich wahrnehmen oder diese nicht als störend empfinden. 

Verzerrungen und optische Wölbungen an den Rändern des sichtbaren Bereichs waren seit der Einführung der breiten FOV Brillen ein großes Thema und für viele das Hauptproblem der Pimax Brillen. Ein so großes FOV anzubieten, ist mit einigen Nachteilen und Kompromissen verbunden, mit denen der Benutzer leben muss. Einige nehmen diese Vererrungen kaum oder gar nicht war während sie für andere so beeinträchtigend sind, dass die Brillen für sie nicht in Frage kommen.

Es ist recht interessant zu sehen, wie verschiedene Menschen völlig unterschiedliche Wahrnehmungen haben, was  Verzerrungen bei den Pimax Brillen anbelangt. Ich hatte das Gerät einer ganzen Reihe von Leuten im MRTV Hauptquartier gezeigt, und für einige waren die Verzerrungen überhaupt kein Problem, während andere die Headsets nach wenigen Augenblicken sofort wieder abgenommen haben, da sie mit den Verzerrungen nicht klarkamen. Daher kann ich hier keine allgemeingültigen Aussagen bezüglich der Verzerrungen vornehmen. Jeder einzelne muss die Pimax Brillen selbst einmal getestet haben, um eine wirklich fundierte Kaufentscheidung treffen zu können. 

Und das ist wahrscheinlich der Grund, warum Firmen wie Valve und Co. sich für das kleinere 135° Sichtfeld entschieden haben, anstatt zu versuchen, ein ultrabreites FOV-Headset anzubieten. Für die Valve Index und die VR Brillen mit kleinerem FOV kann man sich sicher sein, dass es absolut keine Verzerrung gibt und man sich keine Sorgen über dieses Problem machen muss. Ein stundenlanges Tragen dieser Brillen ist ohne Überanstrengung der Augen möglich.

Um eine Vorstellung von den Verzerrungen der 8K X zu erhalten, werde ich jetzt einmal meine persönliche Einschätzung geben. Zunächst einmal: Je größer das FOV, desto größer die Verzerrungen. Deshalb hatte ich bei früheren Pimax Brillen immer die mittlere Größeneinstellung (“Normal”) gewählt. Ein Vergleich der Verzerrungen bei der „Normal“ Option der 8K X mit den Verzerrungen der Pimax 5K Plus ergibt, dass ich mit dem neuen Modell etwas weniger Verzerrungen wahrnehme als zuvor, diese allerdings immer noch für mich sichtbar sind. Ich habe mich an Pimax gewandt, um herauszufinden, warum es etwas weniger Verzerrungen gibt als bei vorher und die Antwort war, dass die neue Gesichtspolsterung des Comfort Kits die Augen des Benutzers genau in den richtigen Abstand und Winkel zu den Linsen bringen würde, was die Verzerrungen minimieren würde.

Leider sind die Verzerrungen bei der großen Sichtfeldeinstellung immer noch sehr sichtbar, und selbst bei „Normal“ kann es zunächst einige Stunden dauern, bis sich das Gehirn an die Imperfektionen bei der Darstellung gewöhnt hat.

Wie sehr die Verzerrungen auffallen hängt auch von der Art des Spiels ab, was gespielt wird. Wenn es viele Kopfbewegungen gibt, wie z.B. in einem Spiel wie HL: Alyx, kommen diese Verzerrungen deutlicher zum Vorschein und könnten stärker ablenken.Bei Cockpitspielen, wo der Kopf weniger bewegt wird, fallen Verzerrungen weniger stark auf oder werden möglicherweise gar nicht wahrgenommen.

Im direkten Vergleich zum Pimax Einstiegsmodell „Artisan“ habe ich bei der 8K X mehr Verzerrungen wahrgenommen, selbst wenn man die Displays bei ähnlich großer FOV-Einstellung miteinander vergleicht. Außerdem empfand ich das Spielen mit der Artisan als weniger belastend für meine Augen, gerade bei längeren Spielsessions. Der Grund dafür ist höchstwahrscheinlich die höhere Bildwiederholfrequenz von 120 Hz der Artisan in Verbindung mit einem weniger verzerrten Bild. Ich habe mich an Pimax gewandt, um herauszufinden, warum ich weniger Verzerrungen bei der Artisan erkennen kann. Als Antwort erhielt ich, dass das Verzerrungsprofil der Artisan bereits fertiggestellt sei, während das der 8K X noch genauer abgestimmt werden müsse.

Farben und Schwarzwerte der 8K X sind auf ähnlichem Niveau wie die LCD Panels der vorigen Pimax Brillen. Sie fallen weder negativ noch positiv auf und man kann im Pitool noch Kontrast- und Helligkeitseinstellungen vornehmen. Im direkten Vergleich zu den Farben und Schwarzwerten der Valve Index ist die 8K X jedoch klar unterlegen.

Insgesamt ist die Bildqualität jedoch das, was man von einem echten 4k Headset erwartet, und für wen die Verzerrungen der vorigen Pimax Geräte schon kein Problem dargestellt haben, der wird auch hier keine Probleme haben und die hohe Bildqualität der 8K X definitiv zu schätzen wissen.

(*) Auf der Pimax Website werden 90hz erwähnt, die Firma sagte mir jedoch, dass sie auch schon 120hz erreicht hätten, diese Einstellung jedoch noch weitere Tests benötigt.

Audio

Pimax bietet das Modular Audio Strap in zwei verschiedenen Versionen an. Die Standardversion, die wie Oculus Quest und Rifit S ohne Kopfhörer auskommt und Sound in Ohrnähe abspielt, und die Deluxe-Version, die mit Kopfhörern ausgestattet ist. Das Vorserienmodell, auf dem dieses Preview basiert, wurde mit der Standardversion geliefert. Dies war jedoch noch nicht die finale Version der Lautsprecher, und deshalb kann ich kein abschließendes Urteil in Bezug auf den Sound abgeben. Was ich jedoch sagen kann, ist, dass der Lautsprecher für die Standard MAS Version ziemlich weit vom Ohr entfernt ist und sollte es irgendwelche anderen Geräusche im Spielbereich geben, würde die Immersion sicherlich beeinträchtigt werden. Da es aber zwei Audio-Buchsen gibt, können natürlich auch eigene Kopfhörer benutzt werden. Sobald ich die Produktionsmodelle der der Modular Audio Straps ausprobieren kann, werde ich sie für euch testen.

Benchmarks

Laut Pimax wird für den Betrieb der 8K X im nativen Modus eine RTX 2080 (oder besser) als Grafikkarte empfohlen, und für den Upscale Modus sollten Benutzer mindestens eine RTX 2060 (oder besser) besitzen. Ich war überrascht, dass ich den nativen Modus mit meiner GTX 1080ti überhaupt benutzen konnte. In wirklich gut optimierten Spielen konnte ich sogar die vollen 75fps im nativen Modus erreichen.

Für sehr anspruchsvolle Spiele wie DCS oder XPlane 11 würde ich jedoch unbedingt die schnellsten und besten verfügbaren Grafikkarten empfehlen, um die ultrahohe Auflösung bei akzeptablen Bildwiederholraten wirklich genießen zu können. Die 8K X mit der besten Grafikkarte der nächsten Generation zu betreiben, dürfte ziemlich fantastisch sein, und darauf freue ich mich schon.

Jeder, der eine RTX 2080ti besitzt, sollte das Headset auch für diese anspruchsvolleren Titel schon zum jetzigen Zeitpunkt gut betreiben können. Für diejenigen, die jetzt schon zuschlagen, wird sich die Investition aber erst so richtig auszahlen, sobald es die 3080ti gibt.

Um die 8K X mit der Artisan und der Index in Bezug auf die Leistung vergleichen zu können, verwende ich wieder den OpenVR Benchmark Test. Auf dem gleichen System erreichte die Index 44 fps und mit der Artisan konnten 33 fps gerendert werden. Die 8K X kommt auf 20 fps bei einer bereits reduzierten Auflösung von 3188 * 2732px. Im Upscale Modus bei 90hz konnte der Benchmark 25 fps bei 3852*1824p rendern. 

Für all diejenigen, die mit dem Open VR Benchmark noch nicht vertraut sind: es handelt sich hier um einen Benchmark, der genau dieselbe extrem anspruchsvolle Szene auf dem jeweils zu testenden Headset rendert, so dass Headset/GPU-Kombinationen in Bezug auf fps miteinander verglichen werden können. Für diesen Test sind Werte unter 90 fps die Norm und nicht die Ausnahme.

Tracking & Controller

Für meine Tests habe ich die Valve Index Controller verwendet, und sie funktionierten genau so gut wie ich erwartet hatte. Das Valve Lighthouse Tracking ist einfach die beste und zuverlässigste Trackingllösung, die es auf dem Verbrauchermarkt gibt. Pimax bietet Komplettpakete an, die neben der Pimax 8K X auch Valve Lighthouse Basisstationen und Valve Index Controller enthalten. Diese Komplettpakete sollten definitiv gewählt werden, falls ihr euch für die 8K X entscheidet und noch keine Lighthouse Controller besitzt.

Software Kompatibilität / Einrichtung

Wie alle Pimax Headsets ist auch die 8K X mit allen StreamVR Anwendungen sofort kompatibel. Die Einrichtung des Geräts ist auch viel einfacher, als viele Leute annehmen. Wie ich auch schon in meiner Artisan Vorschau erwähnt habe, hat sich die „Pitool“-Software, die für die Einrichtung und Konfiguration verwendet wird, seit ihrer Einführung sehr gut weiterentwickelt. Die Einrichtung des Geräts ist simpel und nur eine Frage von Minuten.

Auch Oculus Rift-Spiele können gespielt werden. Diese müssen einfach nur ins Pitool importiert werden und funktionieren hervorragend, ohne dass eine zusätzliche Softwarelösung installiert werden muss.

Die Benutzer können auch Helligkeit und Farben konfigurieren und innerhalb der Software zwischen dem nativen 4k Modus und dem Upscale  Modus umschalten. Wer möchte, kann sich auch noch tiefer in die Feinheiten der Konfigurationsmöglichkeiten einarbeiten. Die Standardeinstellungen funktionieren allerdings meist zufriendenstellend gut.

In meiner Testzeit mit der 8K X bin ich allerdings auf einige Probleme gestoßen. Häufiger als bei anderen Pimax Brillen ist es bei mir vorgekommen, dass Spiele beim Start und während des Spiels abgestürzt sind. Besonders die anspruchsvollen Titel wie XPlane 11 und DCS benötigten mehrere Versuche, bevor ich sie auf meinem System (i7 8700k, GTX1080ti, 32 GB RAM) zum Laufen bringen konnte . Ich habe mich an Pimax gewandt, um herauszufinden, warum das der Fall sein könnte. Die Firma hat geantwortet, daß CPU-lastige Spiele wie XPlane sehr stabile CPU/RAM-Konfigurationen benötigen und daß kleinere Fehlkonfigurationen leicht diese Art von Abstürzen verursachen können, besonders bei hohen Auflösungen. Das könnte natürlich in der Tat der Fall sein, allerdings erlebe ich solche Abstürze bei den anderen Headsets nicht, wahrscheinlich wegen der niedrigeren Auflösungen. Daher wird auch diese Pimax Brille den Verkauf von Hardware absolut ankurbeln, und besonders diejenigen, die gerne in das Neueste und Beste investieren, werden sich über ein Headset freuen, welches die Hardware wirklich ausnutzt wie kein anderes.

Fazit

Die Pimax 8K X ist eine beeindruckende VR Brille. Die Bildqualität im nativen 4k Modus ist wirklich herausragend und momentan das Beste, was der VR Markt zu bieten hat.  Auch das extrabreite FOV ist etwas, das nur die Pimax Brillen zu bieten haben.

Leider gibt es jedoch einige Kompromisse und Unzulänglichkeiten, welche auch in Betracht gezogen werden müssen. Vor allem die niedrige maximale Bildwiederholfrequenz von 75hz, die vor allem beim A/B-Vergleich mit 120hz Brillen wie der Pimax Artisan oder der Valve Index schmerzlich auffällt. Außerdem ist das Verzerrungsproblem auch hier noch nicht perfekt gelöst, und für Leute, die selbst für die kleinsten optischen Imperfektionen anfällig sind, werden diese Verzerrungen ein Problem darstellen.

Wenn man bedenkt, dass die 8K X mehr als doppelt so teuer ist wie die Valve Index, diese aber trotzdem eine wesentlich höhere Bildwiederholrate, ein völlig unverzerrtes Bild, bessere Farben, eine bessere Verarbeitungsqualität, mehr optische Einstellungenmöglichkeiten (Linsenabstand zu den Augen) und einen besseren Klang (im Vergleich zum Standard MAS**) bietet, ist die 8K X für die große Mehrheit der Verbraucher schwer zu empfehlen. Diese sind mit der Valve Index dann besser beraten, insbesondere wenn sie einfach nur ein tolles Headset wollen, um die neuesten Spiele mit einer sehr guten  audiovisuellen Qualität und hohen Bildwiederholraten auf ihren aktuellen Geräten zu spielen. Diejenigen, die ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis suchen aber trotzdem ein größeres FOV als das überdurchschnittliche Index FOV haben wollen oder nicht mit den God Rays der Index zurechtkommen, sollten sich mal die Pimax Artisan genauer ansehen.

Wer sollte sich also die Pimax 8K X kaufen?

Dennoch ist die 8K X ein fantastisches Headset für all diejenigen VR-Enthusiasten, die einfach nach der VR Brille suchen, welche die beste Bildqualität auf dem Markt bietet. Die 8K X wird auch genau das richtige Headset für Simmer sein, welche die zusätzliche Schärfe und Auflösung benötigen, um alle Anzeigen in Flugsimulationen perfekt ablesen oder konkurrierende Autos in Rennsimulationen auf weite Entfernung besser erkennen zu können. Falls ihr zu der Art von Enthusiasten gehört, welche die kommende RTX3080ti am ersten Tag kaufen werden, egal was sie kostet, und ihr bereits ein Pimax Headset besitzt, ohne die Verzerrungen störend wahrzunehmen, dann gehört ihr höchstwahrscheinlich zur Zielgruppe der 8K X und ihr werdet das, was die Brille bietet lieben und wirklich zu schätzen wissen.

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