Das Play For Dream MR-Headset sorgte auf der CES 2025 für Aufsehen und das aus gutem Grund. Dieses Android-basierte Standalone-VR-Headset bietet beeindruckende Spezifikationen: 4K-microOLED-Panels, einen Snapdragon XR2+ Gen 2-Prozessor, integriertes Eye-Tracking und, im Gegensatz zu einigen hochpreisigen Konkurrenten, Controller. Auf den ersten Blick wirkt es wie eine dreiste Kopie der Apple Vision Pro. Das Design, die Knöpfe und sogar das Betriebssystem ahmen Apples Flaggschiff-XR-Gerät bis ins kleinste Detail nach. Überraschenderweise funktioniert es fast genauso gut und bietet sogar einige überraschende Vorteile.
Lasst uns ins Detail gehen.
Die Hardware: Ein genauerer Blick
Bild
Das Bild der Play For Dream MR ist richtig gut und durchaus mit der Apple Vision Pro vergleichbar. Die 4K-microOLED-Panels liefern eine beeindruckende Bildqualität mit perfekten Schwarzwerten, lebendigen Farben und HDR-Unterstützung für sehr hohe Kontraste. Es sind dieselben Panels, die uns bereits in der MeganeX Superlight 8K begeistert haben, und sie setzen weiterhin den Goldstandard für VR-Visuals im Jahr 2025. Die Helligkeit ist etwas geringer als bei der Meta Quest 3, aber der überlegene Kontrast macht das mehr als wett.
Linsen
Das Gerät verwendet Pancake-Linsen, die zwar solide, aber nicht erstklassig sind. Glare ist sichtbar, mehr als bei der MeganeX, aber weniger als bei der Bigscreen Beyond. Die Randschärfe ist gut, aber chromatische Aberrationen an den Rändern sind signifikant und erzeugen regenbogenartige Farbveränderungen, wenn ihr weit zur Peripherie blickt. Dieser Makel beeinträchtigt die meisten Anwendungsfälle nicht, sollte aber erwähnt werden.
Sichtfeld (FOV)
Die Firma gibt das horizontale Sichtfeld mit 102° an, was sich realistisch anfühlt. Es bietet ein etwas größeres Sichtfeld als die MeganeX Superlight 8K und ein merklich höheres vertikales Sichtfeld als die Apple Vision Pro, was insgesamt ein immersiveres Gefühl vermittelt.
Binokulare Überlappung
Die binokulare Überlappung ist solide, aber nicht so nahtlos wie bei der MeganeX Superlight 8K. Obwohl es das Erlebnis nicht wesentlich beeinträchtigt, könnten Enthusiasten, die Wert auf diesen Aspekt legen, den Unterschied bemerken.
Komfort
Hier sticht die Play For Dream MR wirklich hervor. Sie fühlt sich deutlich leichter an als die Apple Vision Pro, dank einer Plastik-Frontschale anstelle von Glas. Die Platzierung der Batterie im hinteren Kopfband sorgt für eine hervorragende Balance, und die magnetisch befestigten, austauschbaren Gesichtspolster verleihen einen hochwertigen Touch. Sie ist bequem genug für längere Sitzungen und daher ein ernstzunehmender Kandidat für Gaming-Enthusiasten, doch dazu kommen wir später noch.
Audio
Aufgrund der lauten Messeumgebung konnten wir die Audioqualität nicht ausführlich bewerten. Die integrierten Lautsprecher scheinen jedoch das Design der Apple Vision Pro zu imitieren. Sollten sie ähnlich performen, wäre dies ein starker Bereich des Geräts.
Controller und Tracking
Im Gegensatz zur Apple Vision Pro enthält dieses Headset Gaming-Controller. Diese verfügen über standardmäßige Oculus-ähnliche Knöpfe, liegen gut in der Hand und funktionieren zuverlässig. Inside-Out-Tracking arbeitete in unseren Tests einwandfrei. Das integrierte SteamVR-PCVR-Streaming ist ein herausragendes Feature, obwohl Latenzprobleme (mehr dazu später) vor der Markteinführung behoben werden müssen.
Benutzeroberfläche und Benutzererlebnis
Wenn Nachahmung die aufrichtigste Form der Schmeichelei ist, sollte sich Apple sehr geschmeichelt fühlen. Das Betriebssystem der Play For Dream MR ist eine nahezu perfekte Kopie von VisionOS. Von schwebenden, kreisförmigen Icons bis hin zur Fenstersteuerung per Blick und Pinch-Gesten ist alles da – und es funktioniert bemerkenswert gut. Allerdings ist diese dreiste Kopie eine Klage, die nur darauf wartet, eingereicht zu werden, was das Gerät in westlichen Märkten unverkäuflich machen könnte, sofern keine wesentlichen Änderungen vorgenommen werden.
Spielekompatibilität
Die Play For Dream MR zielt eindeutig auf Gamer ab. Während die Standalone-Bibliothek begrenzt ist (wir haben nur Hubris getestet), glänzt das Gerät bei PCVR-Gaming. Wir spielten Half-Life: Alyx via kabelgebundenem SteamVR-Streaming, und die Visuals waren richtig schön scharf, lebendig und die OLED Schwarzwerte waren natürlich auch wieder toll. Allerdings beeinträchtigte eine merkliche Latenz das Erlebnis. Kabelloses Streaming konnte aufgrund von WLAN-Störungen auf der Messe nicht getestet werden, wird aber ein kritisches Feature für zukünftige Bewertungen sein.
Fazit
Die Play For Dream MR ist unser Überraschungsheadset der CES 2025. Sie ist leichter, beinhaltet Controller und bietet SteamVR-Streaming direkt aus der Box, Features, die der Apple Vision Pro fehlen. Die Hardware ist solide, mit richtig gutem Bild und hervorragendem Komfort. Wenn die Firma die Latenzprobleme beheben und die Inhalte mit AndroidXR erweitern kann, könnte dies eine überzeugende Option für PCVR-Enthusiasten werden.
Leider wird ihre schamlose Nachahmung der Apple Vision Pro den Verkauf in westlichen Märkten schwierig machen. Klagen sind nahezu unvermeidlich, aber vorerst ist die Play For Dream MR ein bemerkenswertes Stück Hardware, das wir weiter beobachten werden.
Wir haben das Gerät zum „MRTV Überaschungs XR Gerät der CES 2025“ gekürt, und wir denken, sie verdient diesen Titel. Bleibt dran für weitere Updates, während sich dieses ambitionierte Headset weiterentwicket.