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Nreal Light Devkit Review

Der Beginn einer neuen Ära für Augmented Reality

Das ist das Review des Nreal Light Development Kit, welches auf der Nreal-Website für $1199 bestellt werden kann. Für dieses Review musste ich eine Entscheidung treffen: sollte ich mich auf die Entwickler konzentrieren oder sollte ich das Gerät mehr aus der Sicht des Verbrauchers betrachten. Ich habe mich für Letzteres entschieden, weil ich glaube, dass es sich für Entwickler nur dann lohnen würde, dieses Devkit tatsächlich zu bestellen, wenn das die Brille auch für Verbraucher spannend ist.

Und Endkunden haben in der Tat einige Gründe, sich auf dieses Gerät zu freuen. Ich glaube die Nreal Light Brille wird das erste AR-Headset sein, welches Endkunden wirklich kaufen wollen, sobald es für 500 Dollar auf den Markt kommt. Einer der Gründe dafür ist die wirklich tolle Bildqualität, die weit besser ist als die der $3500 HoloLens 2. Lasst das mal einen Moment sacken. Ja, die Bildqualität der 500$ Nreal Light ist besser als die der 3500$ teuren HoloLens 2!

Wie ist das möglich? Das habe ich mich auch gefragt. Eigentlich versucht die Nreal Light nicht, das Rad neu zu erfinden, wenn es um die Display-Technologie geht. Zwei 1080p Micro Oled-Displays projizieren ein Bild von oben nach unten, das von den Brillengläsern in das Auge des Benutzers reflektiert wird. Nichts Spektakuläres, aber es funktioniert einfach! Bei der HoloLens 2 werden Laser von einem Spiegel auf eine Glasscheibe reflektiert, die das Bild für den Benutzer sichtbar macht. Das klingt ausgefallener, aber leider sieht das Ergebnis schlechter aus und die Displays der HoloLens 2 leiden unter einem „Regenbogeneffekt“. Schaut euch das Video an, um zu sehen, wie das aussieht.

Die Farben der Nreal Light sehen wirklich gut aus und das Bild ist sehr scharf. Es gibt keinen Fliegengittereffekt, und wenn man sich einen Film ansieht, sieht das Bild besser aus als in den VR Brillen, die ich bis jetzt getestet habe.

Es ist überraschend, wie intensiv das Bild ist, obwohl ich mich in einem hell erleuchteten Raum befand. Man konnte kaum hinter die hellen Teile des Bildes sehen, und das ist schon erstaunlich. Ich kann mir sehr gut vorstellen mit der Brille im Flugzeug oder im Zug einen ganzen Film zu schauen. Es ist, als würde man einen Film auf einem Fernseher sehen. Ich würde das sogar lieber tun als in der Oculus Quest, da die Nreal Light einfach „normaler“ aussieht und man im Flugzeug immer noch sein Essen annehmen könnte, während man die Brille trägt.

Aus den wenigen Demos, die ich auf dem Devkit gefunden habe, kann ich erkennen, dass das Tracking auch gut funktioniert. Das Headset ist mit zwei Kameras ausgestattet, die für das Tracking der Headsetposition in der Welt zuständig sind. Virtuelle Objekte bleiben in ihrer realen Position und man kann problemlos um sie herumgehen. Man kann auch den Raum verlassen, zurückkommen und sie sind immer noch da, wo sie sein sollten. Natürlich werde ich noch weitere Apps testen müssen, um wirklich eine endgültige Meinung zum Tracking abgeben zu können. Für diese Demos gab es auch noch absolut kein Handtracking. Aber von dem, was ich bis jetzt gesehen habe, scheint das Tracking solide zu funktionieren.

Mit 52° stimmt das FOV des Nreal Light exakt mit dem FOV der HoloLens 2 überein. Das ist natürlich viel weniger als das, was VR-Headsets bieten, aber man muss bedenken, dass man die reale Welt immer noch in seiner Peripherie sichtbar ist. Auch das Brillengestell der Nreal Light schränkt das FOV ein. In den Demos, die ich mir angesehen habe, schränkte mich das FOV jedoch nicht allzu sehr ein. Wenn ich mich den virtuellen Objekten allerdings näherte, wurden sie natürlich an der FOV Grenze abgeschnitten, was das geringe Sichtfeld sehr deutlich machte. Wenn die Objekte jedoch aus einer gewissen Entfernung beobachtet wurden, ist die Illusion, dass diese Objekte in Ihrer realen Welt existierten, sehr überzeugend.

Das Devkit wird mit einer Recheneinheit geliefert, einem Android-Smartphone ohne Bildschirm, welches das Headset mit Energie und Inhalten versorgt. Das Gerät ist mit einem Snapdragon 845 ausgestattet, Endkunden werden jedoch mindestens ein Smartphone mit Snapdragon 855 besitzen müssen, wenn die Brille später für 500$ auf den Markt kommt. Eine iPhone Unterstützung wurde noch nicht angekündigt.

Sobald die Brille erhältlich ist, werden Android Apps mit der Brille benutzt werden können. Diese werden dann als riesige virtuelle Bildschirme vor dem Benutzer schweben und mehrere Apps könnten auf diese Weise gleichzeitig geöffnet werden. Stellt euch vor ihr schaut YouTube-Videos auf einem großen Hauptbildschirm, während euer Twitter Feed auf der rechten Seite und eure WhatsApp-Nachrichten auf der linken Seite schweben. Dies ist ein wirklich nützlicher Anwendungsfall. All das wird über das Smartphone des Benutzers gesteuert, welches zu einem 3DOF-Zeigegerät mit dem Touchscreen als Eingabemethode wird. Die Recheneinheit bietet diese Funktionalität auch über eine kleine Controllerscheibe, die über einen Magneten mit der Recheneinheit verbunden ist. Sie funktioniert wie erwartet, aber nach jahrelangem Einsatz von 6DOF-Controllern können 3DOF-Controller einfach niemanden mehr begeistern. Es funktioniert und es macht im Moment Sinn, aber hoffentlich wird die Firma auch eine Steuerung mit Handtracking anbieten.

Insgesamt bin ich von der Nreal Light beeindruckt und da ich glaube, dass die Verbraucher tatsächlich von dieser AR-Brille begeistert sein werden, kann ich dieses Kit Entwicklern empfehlen, die einen Vorsprung für ihre Apps im kommenden App Ökosystem erzielen wollen.

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