Ist die Playstation VR2 im Jahr 2025 noch ihr Geld wert? Diese Frage stellen sich sicherlich viele von euch, vor allem in einem Jahr, in dem Headsets wie die Quest 3 und Quest 3s wie warme Semmeln verkauft werden. Diese bieten Standalone VR, ohne dass eine zusätzliche Spielekonsole benötigt wird, und das zu einem günstigeren Preis.
Trotzdem lautet meine Antwort: JA! Die PSVR 2 ist tatsächlich immer noch eines meiner Lieblings-Headsets, und dank des PCVR-Adapters ist sie jetzt sogar vielseitiger als je zuvor. Sie bietet OLED-Farben, sehr hohe Helligkeit, ein großes Sichtfeld mit einem sehr guten binokularen Überlappungsbereich, immersive Haptik für das Headset und die Controller sowie Eye-Tracking. Wenn ein Spiel für PCVR, Quest und PSVR 2 erscheint, entscheide ich mich oft für die PSVR 2-Version, da dies oft die beste Möglichkeit ist, die Spiele zu erleben. Aber ich kann sie nicht uneingeschränkt jedem empfehlen, da es einige Nachteile gibt, die wir zwar kennen, die aber mit zunehmendem Alter des Headsets immer mehr ins Gewich fallen. Lasst uns ins Detail gehen!
Bild
Die PSVR 2 kann mit ihren hellen OLED-Panels und dem überdurchschnittlich großen Sichtfeld beeindruckend aussehen, aber sie kann auch körnig und unscharf wirken – aufgrund ihres größten Problems: Mura.
Displays
Wir haben es hier mit zwei OLED-Panels mit einer Auflösung von 2000 × 2040 Pixeln pro Auge zu tun. Sie bieten eine Bildwiederholrate von bis zu 120 Hz, unterstützen HDR und sind sehr hell – deutlich heller als etwa die Quest 3 oder sogar die Pimax Crystal. Diese Panels strahlen wirklich, und helle Spiele wie Horizon: Call of the Mountain sind einfach atemberaubend. Die Farben sind unglaublich lebendig und natürlich sind die Schwarztöne dank OLED wirklich schwarz.
Das alles hätte so gut sein können, wenn sich Sony nicht dazu entschieden hätte, eine Art Anti-Screendoor-Effekt-Schicht hinzuzufügen, die den Screendoor-Effekt zwar reduziert, aber leider auch für das Mura verantwortlich zu sein scheint.
Das Mura sieht aus wie ein seidener Schleier, durch den ihr hindurchsehen müsst. Es klingt schlimmer, als es ist. Besonders in hellen Szenen ist es fast unsichtbar. In dunkleren Szenen mit einheitlichen Farben ist es jedoch deutlich sichtbar und kann von den virtuellen Welten ablenken, in die ihr eintauchen möchtet. Könnt ihr euch daran gewöhnen? Ja, natürlich, aber es bleibt dennoch mein größter Kritikpunkt an diesem ansonsten wirklich guten Headset!
Linsen
Die PSVR 2 verwendet Fresnel-Linsen. Ja, denselben Linsentyp, der auch in der Quest 3s verwendet wird. Fresnel-Linsen haben diese typischen konzentrischen Ringe, oft nur einen kleinen Sweetspot und neigen zu Godrays.
Und ja, auch die PSVR 2-Linsen sind hier keine Ausnahme. Ihr müsst erstmal sorgfältig den Sweetspot finden, um ein scharfes Bild von Rand zu Rand genießen zu können. Besonders für VR-Neulinge ist das weniger ideal, und sie könnten denken, dass ihr Headset defekt ist. Das ist es aber nicht – ihr müsst wirklich den Sweetspot finden und dann das Headstrap festziehen, um in diesem zu bleiben. Das ist ein großer Unterschied zu den Pancake-Linsen der Quest 3, bei der ihr das Headset einfach aufsetzt und loslegen könnt.
Trotzdem, wenn ihr diesen Sweetspot gefunden habt, sieht die Sache besser aus, und die Linsen sind nicht so schlecht, wie ihr Ruf vermuten lässt. Sie bieten eine gute Rand-zu-Rand-Schärfe, und Fresnel-Linsen lassen im Vergleich zu Pancake-Linsen viel mehr Licht durch. Das ist ein entscheidender Faktor für die Helligkeit, und ohne Zweifel sind die Linsen kein K.O.-Kriterium.
Ich persönlich hätte mir asphärische Linsen wie bei der ersten PSVR gewünscht. Diese sind nicht von Blendeffekten geplagt und hätten ebenfalls eine hohe Helligkeit ermöglicht. Aber wahrscheinlich wollte Sony hier ein paar Gramm Gewicht einsparen und hat sich deshalb für Fresnel-Linsen entschieden.
Insgesamt genieße ich trotz ihrer Schwächen immer noch das Bild der PSVR 2, vor allem wegen der OLED-Farben und der sehr hohen Helligkeit.
Sichtfeld
Das Sichtfeld ist hier deutlich überdurchschnittlich. Ich habe 116° horizontal und 102° vertikal gemessen, was deutlich mehr ist als bei den meisten anderen VR-Headsets auf dem Markt. Das ist wirklich beeindruckend und zusammen mit den Vorteilen des optischen Stacks, die ich oben erwähnt habe, sowie der Haptik, auf die ich später noch eingehen werde, bleibt die PSVR 2 eines meiner Lieblings-VR-Headsets – nicht zuletzt wegen der guten binokularen Überlappung.
Binokulare Überlappung
Kein anderer VR-Kanal predigt die Wichtigkeit der binokularen Überlappungs so leidenschaftlich wie MRTV! Und das ist gut so, denn der binokulare Überlappungsbereich ist einfach wichtig für echte Immersion und ein angenehmes VR-Erlebnis. Ich freue mich, berichten zu können, dass die PSVR 2 hier wirklich gut abschneidet. Fast euer gesamtes Stereo-Sehen überlappt, was zusammen mit dem weiten Sichtfeld eine unglaublich immersive Erfahrung bietet. Gut gemacht, Sony.
Komfort
Die PSVR 2 kommt mit ihrem typischen Halo-Design, bei dem das Gewicht auf der Stirn liegt und die eigentliche Eyebox vor euren Augen schwebt. Ich persönlich bin ein Fan dieses Designs, und Sony hat sich wohl gedacht: Warum eine erfolgreiche Formel ändern? Das Headset bietet auch wieder eine Augenabstandseinstellung, mit der ihr euch den Linsen so weit wie möglich nähern oder euch weiter von ihnen entfernen könnt, wenn ihr eure Brille in der PSVR 2 tragen wollt. Meiner Meinung nach ist der Komfort der PSVR 2 wirklich gut, und ich habe hier nichts zu beanstanden.
Es gibt jedoch Nutzer, die auf die Komfort-Mods von Globular Cluster schwören, und ich habe diese auch installiert. Und ja, mit diesen Drittanbieter-Headstrap könnt ihr das Headset noch fester fixieren, was euch hilft, im Sweetspot der Linsen zu bleiben. Solltet ihr den Komfort des Originalstraps nicht mögen, habt ihr also gute Optionen.
Audio
Was den Sound betrifft, bietet die PSVR 2 wie schon die PSVR 1 eine In-Ear-Lösung. Das funktioniert zwar, lässt aber einiges zu wünschen übrig, vor allem wenn ihr an die Over-Ear-Lösungen wie bei der Valve Index oder der Reverb G2 gewöhnt seid.
Ich habe die In-Ear-Kopfhörer schnell durch eine On-Ear-Lösung von einem Drittanbieter ersetzt, die mir mit dem Headset einen viel besseren Klang bietet. Also leider nichts Besonderes hier!
Mikrofon
Das eingebaute Mikrofon fällt in dieselbe Kategorie. Es ist für Multiplayer-Spiele brauchbar, aber es hat sicherlich nicht die Broadcast-Qualität wie etwa das Mikrofon der Bigscreen Beyond. Es wirkt überempfindlich und neigt zum Übersteuern.
Controller, Tracking & Haptik
Die Controller sind ein echter Gewinn für die PSVR. Erstens: Das Tracking funktioniert viel besser im Vergleich zur ersten Playstation VR. Ihr müsst keine Kamera mehr auf eurem Fernseher aufstellen, denn das Headset trackt sich selbst und die Controller mit 4 eingebauten Kameras. Das funktioniert einwandfrei, und ihr werdet hier keine Probleme haben.
Die Controller selbst sind fantastisch. Sie bieten eines der stärksten haptischen Feedbacks, die ich je in VR-Controllern erlebt habe, und obendrein verfügen sie über Force-Feedback in den Triggern! Und ja, es macht einen riesigen Unterschied, den Widerstand beim Abziehen verschiedener Waffen zu spüren. Kein anderes VR-Headset bietet etwas Vergleichbares, und das solltet ihr auch beim Preis des Headsets berücksichtigen.
Aber nicht nur die Controller bieten haptisches Feedback. Selbst das Headset kann vibrieren, und ja, das macht im VR-Erlebnis einen Unterschied. Es fühlt sich viel immersiver an, wenn ihr nicht nur seht, was um euch herum passiert, sondern es auch spürt. Es ist schwer zu beschreiben, und ihr fragt euch vielleicht, wie das Rumble-Feedback des Headsets einen so großen Unterschied machen kann. Aber wenn ihr in einem riesigen Dschungelfluss rudert und ein großer fliegender Roboter-Dinosaurier über euren Kopf hinwegschwebt, macht dieses Rumble-Erlebnis die Szene einfach glaubwürdiger.
Spielekompatibilität & Ausblick
Die PSVR 2 bietet eine große Auswahl an VR-Spielen. Die meisten großen VR-Blockbuster kommen auf die PSVR 2, und wie bereits erwähnt, ziehe ich dank der immersiven Hardware oft die PSVR 2-Version der Quest- oder PCVR-Version vor. Es gibt also mehr als genug Spiele, und ihr werdet nicht gelangweilt sein. Ohne Zweifel gibt es hier mehr Spiele, als ihr spielen könnt.
Natürlich, und ich glaube, ich habe es bisher noch nicht erwähnt: Ihr braucht eine Playstation 5 oder Playstation 5 Pro, um diese Spiele zu spielen, da die PSVR 2 kein eigenständiges Standalone Headset ist.
Dank der Leistung der PS5 findet ihr Spiele, die auf einem mobilen Prozessor wie in der Quest nicht möglich wären. Spiele wie Resident Evil 8 oder Cyube sind großartige Beispiele dafür. Das ist hier also ein großer Vorteil. Allerdings ist der Playstation Store nicht das Zentrum der VR-Welt. Das ist eindeutig der Meta Quest Store, und dort findet ihr mehr neue Spiele.
Auch spürt man bei Sony nicht wirklich eine starke Unterstützung für die eigene Plattform. Wir haben ein paar exklusive Spiele wie Horizon und Resident Evil bekommen, die großartig waren, aber das war es auch, und es scheint, als wolle die Firma es dabei belassen. Die PSVR 2 war kein großer Erfolg, und die Einführung des PCVR-Adapters, der das Headset zu einem sehr fähigen PC-Headset macht, wirkt eher wie ein Abschiedsgeschenk.
Fazit
Trotz all dem kann ich die PSVR 2 im Jahr 2025 immer noch empfehlen, besonders für diejenigen unter euch, die bereits eine PS5 oder PS5 Pro besitzen und in VR eintauchen wollen. Trotz ihrer Schwächen ist sie immer noch ein sehr fähiges Headset, das in Sachen Immersion problemlos mit der Quest 3 und anderen mithalten kann. Und ja, selbst für den ursprünglichen Preis von 549€
bietet sie einfach viel: OLED-Farben, ein großes Sichtfeld mit gutem Stereo-Überlappungsbereich, extreme Helligkeit, die besten Haptiken, die ein VR-Headset von Haus aus bietet, und sogar Eye-Tracking.
Ich könnte sie auch als PCVR-Headset mit dem 50€
-Adapter empfehlen. Wenn ihr also einen Gaming-PC oder eine PS5 besitzt, habt ihr meinen Segen, die PSVR 2 auch im Jahr 2025 zu kaufen, selbst zum ursprünglichen Preis. Sicher wird es auch wieder Rabatte geben, wie 2024, als das Headset für um die 400€ verkauft wurde. Zu diesem Preis ist die PSVR 2 ein absoluter No-Brainer, und ich hoffe tatsächlich, dass das Headset dauerhaft im Preis sinkt.
Für diejenigen unter euch, die keine Playstation 5 (Pro) oder keinen Gaming-PC besitzen, ist die PSVR 2 natürlich schwer zu empfehlen, da ihr zusätzlich zur teuren PSVR 2 ein paar hundert Dollar ausgeben müsstet. Für euch gibt es keine Frage: Greift da lieber zur Quest 3 oder Quest 3s!